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Freitag, 19. Dezember 2014

Shimano Poison Adrena 166 ML im Test

THEORIE: 
Was kommt wohl dabei rum wenn Shimano eine Partnerschaft mit Jackall eingeht? Ich denke das sich darüber sicher einige Tacklefreaks, zu denen ich mich auch zähle, sich ihre Köpfe zerbrochen haben was da auf uns zukommen wird.
Seit einigen Monaten findet man ja bereits Daten Preise und Infos zu einer wahrlich giftigen Rutenserie aus dem Hause „Jackall Shimano“.

Die Kandidaten nennen sich Poison Adrena, Poison Glorious und Poison Ultima.



3 Monate ist es nun her das ich mir überlegt hätte eine der Ruten zu importieren, doch da es inzwischen bei unseren Nachbarn in Germany immerhin schon einen sehr guten Gebraucht Markt an JDM / USDM Ruten und Co gibt verwarf ich den Gedanken wieder und griff auf gebrauchtes Tackle zurück. Doch immer schon wollte ich eine brand neue soeben erschienene Rod einfach mal probieren.

So kam es wie es kommen musste, Shimano Thalinger Lange Austria importierte einige Japan Modelle für den österreichischen Markt.
Meiner Meinung nach eine sehr gute Entscheidung da immer mehr Spinnangler auf das Japan Tackle zurückgreifen, da die Angelindustrie in Übersee einfach einen Schritt voraus ist.
Folgende Modelle stehen uns nun hierzulande zur Verfügung:

- Shimano Poison Adrena 166ML Casting, 1,98m, 107g, 5-15g 

- Sephia SS S803M Spinning, 2,52m 11-25g

- Sephia SS S803ML Spinning, 2,52m 8-19g


- Lunamis S800L Spinning, 2,44m, 114g, 5-21g


- Lunamis S900ML Spinning, 2,74m, 134g, 6-28g



Als erstes sticht einem sofort das futuristische Griff Design ins Auge das einen fast an die St. Croix Legend Extreme Serie erinnern lässt, da hier eben auf einen wie bei den meisten Ruten erhältliches Kork oder Duplon Griffende (Rear-grip) verzichtet wurde. Stattdessen bildet das Handteil ein sogenanntes "Carbon-Monocoque". Dieses dient dazu bei geringst möglichem Gewicht die höchste Sensibilität und die nötige Stabilität hervorzubringen. Zusätzlich ist das Monocoque was manch einer nur aus der Formel-1 kennt gecoatet um es sicher im Griff zu haben. 













Die Sensibilität im Reargrip ist wohl für all jene sehr wichtig die den Griff auch immer schön am Unterarm aufliegen haben. Keine schlechte Idee wenn man bedenkt, dass diese feinen Vibrationen vom Kork und Duplon nahezu verschlungen werden. 


Der Rollenhalter belabelt mit dem Logo "Perfection Seat SS" besteht aus einem Kohlenstoff Verbundmaterial namens CI4+. Dieses, werden einige bestimmt schon von der neuen Stradic CI4+ sowie auch von der Rarenium CI4+kennen. Sehr leicht und dennoch robust genug um Baitcast Reel´s oder bei den Spinning Modellen eben die Stationärrollen fest im Griff zu halten.




Der Blank besteht aus einer sogenannten Spiral X Konstruktion, hierbei wurden an der Innen und Außenseite der Blanks Kohlenstoff Bänder aufgerollt.
Dies soll einen extrem leichten, zugleich dünnen und sensitiven Blank garantieren.
Ausgestattet wurde der Blank mit Fuji SIC Guides.




PRAXIS:
Doch nun genug Theorie blabla, jetzt geht’s an die Fakten wie Sie sich am Wasser schlug. Abseits von Small und Largemouth Bass der Amis, Chinesen und Japanern, Zander Hecht und Barsch soll sie bringen und zwar in unseren heimischen Gewässern.

Da ich die Rute in den 14 Tagen die ich sie probieren durfte bestmöglich kennen lernen wollte versteifte ich mich auf 3 Gewässertypen:
1.: die Donauströmung inklusiver böser Strukturen in Form von Steinschüttung und Co
2.: einen kleinen sandig/schlammigen Donau Hafen
3.:und zu guter letzt einem Baggersee, an dem es durch versunkene Bäume des öfteren von Nöten ist auf weedless angeköderte Baits zurück zu greifen.




An den ersten 2 Tagen verschlug es mich an einen strömungsarmen Bereich der Donau in Oberösterreich wo es auf Zander gehen sollte.
Hier wurde ganz schnell klar mit welchen Baits sich die giftige Adrena in der Strömung am wohlsten fühlt.
7g Jig Kopf mit 3" HMKL Alive Shad´s und 4" Gummis wie Easyshiner und Co. In keiner Situation, selbst bei Wind wenn man einen Schnursack jenseits von Gut und Böse hat reist der Kontakt zum Köder ab, eine Gewisse Konzentration benötigt man allerdings trotzdem noch. Das kann keine noch so gute Rute ersetzen.
Immerhin ein kleiner Zander ließ sich in der Dämmerung vom HMKL Alive Shad Tail in Cherry Shad überzeugen. 



Für das darauf folgende Wochenende meldete ein Kollege aus Wiener Neustadt seinen Besuch bei mir an. Als bekennender Barsch und Tacklefreak sollte es uns an die Schottergrube verschlagen wo wir den Barschen nachstellen wollten. Auch wenn man sie im Sommer relativ leicht zum Anbiss verleiten kann wusste ich von den Vorjahren das sie im Winter sehr selten anzutreffen sind.
Doch das Wetter war auf unserer Seite und somit konnte uns nichts und niemand die gute Laune verderben.
Nach circa 1,5 Stunden ohne Biss verstaute ich vorerst mal das Barsch Tackle im Auto und wollte zumindest einen Hecht mit Baits der 80 g + Kategorie überlisten.
Keine 10mal feuerte ich die BigBaits auf´s Wasser hinaus bog sich die Rute meines Kollegen auch schon im Halbkreis.
Ein wunderbar gezeichneter Esox hatte sich den 3inch Krebs am Offset Jig einverleibt und lieferte an der ML Rute einen fantastischen Drill.



Also doch wieder die schwere Rute gegen das Barsch Tackle austauschen. Diesmal wollte ich die Adrena an ihrem unteren Limit testen und montierte einen 3,5g Noike Kyoka-Shingata kemkem Fransen Jig. Als Trailer diente mir der HMKL Alive Tenaga in 4inch. 
Auch Baits dieser Gewichtsklasse lassen sich mit einer passenden Rolle vorausgesetzt, noch auf vernünftige Weiten befördern. Wie man auf den Fotos erkennen kann nutze ich hierbei die Daiwa Pixy Type R mitsamt einer IZE Finesse Spule.
Der Skirted Jig/ Fransen Jig oder auch Rubber Jig genannt dient dazu das die Baits durch die Fransen langsamer absinken und der Weedguard dient dazu das sich Algen und Co nicht am Haken festsetzen, oder sich der Jig samt Bait in irgend welchen Ästen unter Wasser für immer verabschiedet.

Nach dem ich von Karl eine kurze Einweisung bekam wie ich die Krebse führen solle knallte es kurz drauf auch schon bei mir in der Rute.


Nun war klar das sich die Hechte trotz nur mehr 4,5°C Außentemperatur auf kleine Beute eingeschossen hatten und deshalb beackerten wir nun weiterhin alle Spot´s mit maximal 4"Inch großen Ködern.

Am nächsten Spot wollte ich nochmal dem Alive Shad eine Chance bieten mich zum Fisch zu führen. Am 5g Jig gings ab mit ihm in die Tiefe, und kurz vorm Ufer genau an der Abbruchkante ins 5 Meter tiefe Wasser der nächste Biss.
Diesmal zwar ein Kleinerer, aber eben so wunderbar gezeichneter Hecht kam aus der Tiefe empor.






  







An diesem Tag konnten wir zu Zweit insgesamt 8 Hechte zwischen 50 und 78 cm zum kurzen Landgang überreden. Somit hat sich selbst die Anfahrt für Karl von über 200 km gelohnt und eins ist klar viele weitere Ausflüge werden 2015 folgen denn gemeinsam am Wasser ist der Spaß immer garantiert auch wenn mal kein Fisch in Beiß Laune sein sollte.

Der letzte Tag an dem ich Zeit hatte die Poison Adrena zu schwingen führte mich in den kleinen Donau Hafen.

Dank zwei netter Angelkollegen, die mich mit auf ihr Boot nahmen konnte ich diesmal auch Plätze befischen die ansonsten leider nicht erreichbar sind, und nur durch sie war es mir möglich ein wahres Donau Ungeheuer aus dem Wasser zu hieven. 
Denn ein wahrlich stattlicher Esox vergriff sich wiedermal auf meinem 3inch großen Bait der mir und meinem Gerät alles abverlangte. Nach schweißtreibenden Drill kam das Monster endlich an die Oberfläche und konnte von uns Dreien nur durch gemeinsamen Krafteinsatz gelandet werden.
Durch die Gigantischen Ausmaße der Kiemendeckel war es mir dank Erfurcht vor dem Fisch nicht möglich meine Hände in diese zu stecken und so kam es zu dieser etwas "Anderen Präsentation"





Nachdem der Gigant zurück gesetzt wurde um den zukünftigen Bestand unserer Gewässer zu sichern fischten wir noch gut eine Stunde weiter, doch dieser Eine sollte der einzige Fisch sein den wir an diesem Tag zu Gesicht bekamen.

Auch wenn ich den erhofften Barsch mit der Poison Adrena nicht erwischen konnte traue ich mir zu für die Rute eine klare Kaufempfehlung auszusprechen, vor allem wenn man nicht selbst aus Japan, China oder den USA importieren will.
Das tolle an der Rute ist, das man sie ziemlich breitbandig einsetzen kann. Twitchbaits wie die, die ich euch unten angeführt habe,sowie auch Crankbaits lassen sich gut an ihr fischen und animieren, das Hauptaugenmerk wenn man sich die Rute anschaffen möchte sollte allerdings ganz klar bei den diversen Gummi Anwendungen wie Jigs, Texas Rig, Carolina Rig, Wacky Rig und Co. liegen.


Gan Craft Ayuya Rest108


HMKL Shad 65
Anglers Republic Alexandra
Anglers Republic 7Degree




Einige der Modelle aus Übersee kann man schon bei Fischen+Jagen Weitgasser in Linz ansehen und probewedeln.


Falls wer noch genauere Info´s zur Rute haben will scheut euch nicht mich zu kontaktieren, ich werde eure Fragen dann weiterleiten.

Mfg & Tight Lines
euer Chris  
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